Seifenhorst, mein Heiliger Gral
- Nicky
- 25. Juni
- 2 Min. Lesezeit
„Seifenhorst“ war mein heiliger Gral und der Beginn meiner schriftstellerischen Karriere, dachte ich zumindest, damals, als Teenie, mitten in den 90ern.
In Wirklichkeit war dieses grandiose, unvollendete Meisterwerk jahrelang in einer Kiste vergraben und verstaubte friedlich im Dunkel der Vergessenheit. Erst vor Kurzem, beim Aufräumen, fiel es mir wieder in die Hände. Mein Baby. Meine erste literarische Liebe.
Aber, wie das nun mal so ist mit der großen Liebe: Die Erinnerung trügt. Von wegen Meisterwerk, „peinlich“ trifft es leider besser.
Schon der Ursprung der Idee spricht Bände: Ich war ein riesiger Sailor Moon Fan und wollte unbedingt meine eigene Heldinnen Gruppe erschaffen. Mit Verwandlungen, magischen Kräften, super süßen Begleitern und natürlich dem ewigen Kampf gegen das Böse. Ganz klar: Magical Girl Style at its finest!
Ziel erreicht? Tja... wenn man bedenkt, dass ich 90 % der Ideen direkt von Sailor Moon und ein bisschen von anderen Serien geklaut habe... ja, irgendwie schon.
Aber der absolute Höhepunkt ist mein Schreibstil. Ich habe die gesamte Geschichte, an der ich fast ein Jahr lang schrieb, ausschließlich in Dialogform verfasst. Warum? Das weiß heute wohl nur das Universum.
Und dann erst der Titel: Seifenhorst.
Was soll das eigentlich heißen? Hat Horst einen Seifenladen eröffnet? Oder... hä? Selbst die Verwirrung ist verwirrt, könnte man meinen.
Die Wahrheit ist: Ich wollte meinen magischen Kriegerinnen einen coolen englischen Titel geben, mit meinen praktisch nicht vorhandenen Englischkenntnissen. „Seifenhorst“ klang in meinen Ohren irgendwie nach „Cyber“ und „Horsting“ was aber genauso wenig Sinn machte, aber woher sollte ich das damals wissen?. Aber hey, es klang einfach gut. Dachte ich.
Getoppt wird das Ganze von meinen legendären Randnotizen zu jedem Kapitel. Da stehen tiefsinnige Dinge wie:
„Beim Schreiben dieser Geschichte hatte ich Nasenbluten“ oder „Heute war ich sehr müde.“
Ja klar, das sind genau die Infos, die Leser unbedingt brauchen. (Ich geh mich gleich begraben.)
Warum ich das Ganze trotzdem veröffentliche, obwohl es kompletter Quatsch ist?
Weil ich es kann! ... Okay, auch.
Aber vor allem, weil ich denke, dass es witzig ist, diesen alten Kram zu überarbeiten. Und vielleicht wird aus all dem Unsinn ja doch noch eine halbwegs charmante Geschichte.
Schlimmer machen kann ich’s jedenfalls nicht mehr. ... Hoffe ich. 😅
Also, seid dabei, lacht mit mir, und verfolgt die grandiose Geschichte der magischen Kriegerinnen von Seifenhorst!
Mauz genau.
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